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Rh • Ordnungszahl 45

Rhodium

Rhodium ist ein silberweißes Edelmetall, das extrem hart, widerstandsfähig und säureresistent ist. Es gehört zu den Metallen der Platingruppe. Die elektrische und Wärmeleitfähigkeit sind höher als bei den anderen Platinmetallen. Rhodium zeichnet sich durch eine hohe lichtreflektierende Eigenschaft aus und hat einen hohen Schmelzpunkt (1.964 Grad Celsius). Rhodium kommt in der Natur gediegen vor und ist daher als eigenständiges Mineral anerkannt.

Rhodium ist eines der seltensten und teuersten Metalle der Welt, das wertvoller als Gold oder Platin ist. Rhodiumverbindungen sind ätzend, hochgiftig und krebserregend. Metallisches Rhodium ist fein verteilt als Pulver oder Staub leicht entzündlich.

Das Edelmetall ist in Industrie, Schmuckherstellung und Hochtechnologie sehr gefragt, wobei die wichtigste Anwendung mit großem Abstand in Abgaskatalysatoren von Autos ist.

Die Rhodiumproduktion wird von Südafrika dominiert. Es fällt als Nebenprodukt der Platin- und Palladiumförderung an.

Die größte Rhodiumquelle ist der Bushveld-Komplex. Sibanye-Stillwater, Anglo American Platinum und Impala Platinum sind die wichtigsten Rhodiumproduzenten.

Für die EU, die USA, Japan und Großbritannien ist Rhodium (Platingruppe) ein kritischer Rohstoff.

Geschichte

Rhodium wurde 1803 vom englischen Chemiker William Hyde Wollaston entdeckt. Er isolierte das Metall aus rohem Platinerz. Der Name Rhodium leitet sich vom griechischen Wort rhodon ab, was Rose bedeutet und auf die rosarote Farbe einiger Rhodiumsalze anspielt.

Da Rhodium extrem selten und schwer zu gewinnen war, wurde es zunächst nur zu Forschungszwecken genutzt. Die erste Anwendung des neuen Metalls war ab 1820 als Rhodium-Zinn-Legierung in Schreibfederspitzen.

Seine hohe Korrosionsbeständigkeit und sein glänzendes Aussehen machten es im 19. Jahrhundert zu einer begehrten Beschichtung für Luxusgegenstände und Schmuck.

Erst im 20. Jahrhundert begann seine industrielle Nutzung vor allem in Fahrzeugkatalysatoren.

Verwendung

80 bis 90 Prozent des Rhodiums gehen in die Automobilindustrie für Abgaskatalysatoren (Drei-Wege-Katalysatoren) zur Reduktion der Emission schädlicher Stickoxide.

Metallisches Rhodium hat ein hohes Reflexionsvermögen und wird daher auch als Beschichtung in hochwertigen Spiegeln eingesetzt. Diese Beschichtungen sind gleichzeitig auch sehr hart und chemisch stabil.

Das Metall wird zusammen mit Gold, Platin und Silber für die Herstellung von Schmuck und Uhren verwendet.

Juweliere schätzen die Rhodiumbeschichtung. Mit Rhodium behandeltes Silber glänzt und wird stärker. Bei Kontakt mit der Luft läuft es nicht an. Rhodium ermöglicht außerdem die Herstellung von Weiß- und Schwarzgold. 

Rhodiumverbindungen sind zwar toxisch und krebserregend, allerdings ist die Rhodiummenge in zertifiziertem Schmuck für die menschliche Gesundheit ungefährlich.

Die hohe Nachfrage aus der Automobilindustrie und seine Seltenheit macht Rhodium zu einem der teuersten Metalle.

Vorkommen, Abbau, Gewinnung

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Rhodium: processing: 1g powder, 1g pressed cylinder, 1 g argon arc remelted pellet.

Südafrika dominiert mit 80 bis 90 Prozent der weltweiten Produktion den Rhodiummarkt. Rhodium fällt als Nebenprodukt des Platin- und Palladiumabbaus an. Die größte Platinlagerstätte, der Bushveld-Komplex, gehört zu den wichtigsten Rhodiumquellen.

Die wichtigsten Player sind Sibanye-Stillwater, Anglo American Platinum und Impala Platinum, wobei Anglo American Platinum, das zum Konzern Anglo American gehört, der Weltmarktführer ist.

Außerhalb Südafrikas ist Norilsk Nickel in Russland der größte Rhodiumhersteller.

Die globale Jahresproduktion beträgt schätzungsweise 24 Tonnen.

Substitution

Rhodium wird hauptsächlich aufgrund seines hohen Preises und seiner begrenzten Verfügbarkeit oft durch andere Materialien ersetzt. Palladium dient als Ersatz für Rhodium, insbesondere in der Schmuckindustrie und bei Katalysatoren.