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Pb • Ordnungszahl 82

Blei

Blei ist ein bläulich-weißes Schwermetall, das an der Luft grau anläuft. Es ist weich, läßt sich leicht verformen und hat einen relativ niedrigen Schmelzpunkt. Es ist eines der dichtesten stabilen Elemente. Das chemische Symbol Pb kommt vom lateinischen "Plumbum".

Die Hauptanwendung von Blei sind Autobatterien (Blei-Säure-Batterien). Auch im Strahlenschutz sowie in Speziallegierungen spielt Blei noch eine Rolle.

Wegen seiner Toxizität wird Blei zunehmend durch andere Materialien ersetzt.

Fast die Hälfte der globalen Bleimenge wird in China abgebaut. Weitere wichtige Abbauländer sind Australien, die USA und Peru.

Die größte Bleimine der Welt ist die Cannington-Mine in Australien. Sie gehört dem Bergbaukonzern South32.

Der größte Bleihersteller der Welt ist das chinesische Unternehmen China Minmetals Corporation (Minmetals)

Informationen zu Basismetallen

Geschichte

Blei ist seit prähistorischen Zeiten bekannt, da es leicht aus Erzen gewonnen werden kann. Die frühesten Funde stammen aus der heutigen Türkei, wo Blei für Schmuck und Gewichte verwendet wurde.

Die Römer waren die ersten, die Blei im großen Stil einsetzten. Sie bauten mit dem Metall Wasserrohre und verwendeten es in Geschirr und Schmuck. Zum Süßen von Wein gaben sie Bleizucker (Blei(II)-acetat) bei. Durch den weit verbreiteten Einsatz kam es vermutlich zu weit verbreiteten gesundheitlichen Schäden in der Bevölkerung.

Im Mittelalter spielte Blei in der Alchemie eine wichtige Rolle. Alchemisten versuchten, Blei in Gold zu verwandeln.

Mit der Industrialisierung begann der massenhafte Einsatz von Blei. Der Rohstoff wurde in der Druckerei, Munition, der Glasindustrie, in Batterien und als Farbe (Bleiweiß) eingesetzt.

Im 20. Jahrhundert war Blei als Kraftstoffzusatz in Benzin verbreitet. Tetraethylblei wirkte als Antiklopfmittel und verhinderte das sogenannte Benzin-oder Motorklopfen, das eine unkontrollierte Verbrennung des Kraftstoffs in Ottomotoren bezeichnet. Das Phänomen beschädigt Motorteile und erhöhte den Benzinverbrauch. Die Toxizität war schon bei der Entdeckung der Antiklopfwirkung von verbleitem Benzin bekannt. Dennoch dauerte es bis zum Ende der 1970er Jahre bis erste Länder Verbote für verbleites Benzin erließen.

Untersuchungen an Eisbohrkernen aus der Arktis zeigen, dass die Bleibelastung in den frühen 1970er-Jahren ihren historischen Höchststand erreichte. Sie lag 40-mal höher als zur Zeit des Römischen Reichs – und ist hauptsächlich auf die Verbreitung von verbleitem Benzin für den Autoverkehr zurückzuführen. Studien weisen darauf hin, dass Bleibelastung die Intelligenz mindert.

Verwendung

80 Prozent der Bleiproduktion geht in die Herstellung von Blei-Säure-Batterien für Fahrzeuge.

Wegen seiner hohen dichte, eignet sich Blei gut zur Abschirmung etwa gegen Röntgen- und Gammastrahlen.

In der chemischen Industrie werden Bleibleche für korrosionsbeständige Behälter genutzt.

Blei-Zinn-Legierungen werden in der Elektronik als Lötmetall verwendet. Bleimunition wird zunehmend durch andere, ungiftige Alternativen ersetzt.

Spezielle Anwendungen hat Blei etwa in Bleikristallglas, um die optische Qualität zu erhöhen, sowie in Ausgleichsgewichten in Autofelgen.

Vorkommen, Abbau, Gewinnung

Der Löwenanteil der primären Bleiproduktion stammt aus Galeniterzen, die einen Bleigehalt von bis zu 85 Prozent haben. Häufige Begleitelemente in Galeniterzen sind Zink und Silber. Das Edelmetall Silber erhöht dabei die Wirtschaftlichkeit des Abbaus.

Galenit wird in der Regel durch Flotation angereichert und dann geröstet, um Bleioxid (PbO) zu gewinnen.

Fast die Hälfte der globalen Bleimenge wird in China abgebaut. Weitere wichtige Abbauländer sind Australien, die USA und Peru.

Die größte Bleimine der Welt ist die Cannington-Mine in Australien. Sie gehört dem Bergbaukonzern South32 und ist seit 1997 in Betrieb.

Der größte Bleihersteller der Welt ist das chinesische Unternehmen China Minmetals Corporation (auch bekannt als Minmetals), das über Tochterfirmen wie MMG Limited große Bleiproduktionskapazitäten kontrolliert.

Glencore betreibt neben großen Bleiminen in Australien auch die größte Bleiraffinerie der Welt in Port Pirie, ebenfalls in Australien.

Die globale Jahresproduktion von Blei beträgt etwa 13 Millionen Tonnen.

Substitution

Der Ersatz durch Kunststoffe hat den Einsatz von Blei in Kabelummantelungen und Dosen reduziert.
Zinn hat Blei in Loten für Trinkwassersysteme ersetzt.
Die Elektronikindustrie setzt zunehmend auf bleifreie Lote und Flachbildschirme, die keine Bleiabschirmung benötigen.
Stahl und Zink sind gängige Ersatzstoffe für Blei in Radgewichten.