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Gold

Gold

Gold ist ein Edelmetall mit außergewöhnlichen Eigenschaften, die es zum Symbol für Reichtum und Macht werden ließen.

Chemisch ist es das am wenigsten reaktive Element. Gold ist nahezu unzerstörbar, äußerst formbar, weist eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf und ist extrem dicht. Es hat einen charakteristischen gelben Glanz und gehört mit Kupfer und Cäsium zu den einzigen farbigen Metallen. Im Gegensatz zu den meisten Metallen kommt es in der Natur hauptsächlich in seiner elementaren Form vor. Gold ist zudem biologisch unbedenklich.

Mengenmäßig wird fast die Hälfte des Goldes von der Schmuckindustrie verwendet, gefolgt von Zentralbanken, die es als Reserve nutzen. Industriell wird Gold nur in geringen Mengen genutzt.

China ist das größte Abbauland für Gold, gefolgt von Russland und Australien.
Die Schweiz ist das globale Zentrum für Goldhandel und dominiert die Goldraffination.

Zu den größten Goldbergwerken gehören die Nevada Gold Mine in den USA, die Muruntau-Goldmine in Usbekistan sowie die Grasberg-Mine in Indonesien.

Geschichte

Gold begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden als Symbol für Macht, Reichtum und Schönheit. Seine Geschichte ist eng mit Kultur, Wirtschaft und Technologie verbunden.

Die ältesten bekannten Goldartefakte stammen aus der Varna-Kultur etwa 4500 v. Chr. im heutigen Bulgarien.
In Mesopotamien und im alten Ägypten spielte Gold ab 3000 v. Chr. ein bedeutende Rolle. Hauptquellen für die Gewinnung waren alluviale Goldvorkommen in oder entlang von Flüssen. Verwendet wurde es für Schmuck und Kultobjekte.

In der Antike ließ König Krösus in Lydien um 600 v. Chr. die ersten Goldmünzen prägen. Das Römische Reich nutzte Goldmünzen für den Handel und für Soldzahlungen

Parallel verarbeiteten Inka und Maya in Südamerika Gold zu kunstvollen Schmuckstücken.

In Europa wurde Gold im Mittelalter zum Zeichen von Reichtum und Macht der Herrscher und der Kirche. 309 führte Kaiser Konstantin der Große den Solidus in Byzanz ein. Die stabile Goldwährung hatte jahrhundertelang Bestand.

In der Neuzeit führte die Gier nach Gold unter den europäischen Seemächten Spanien, Portugal, England und Italien zu Kriegen und Eroberungszügen.

Die Entdeckung Amerikas und des Goldreichtums der indigenen Völker in Mittel- und Südamerika lockte nach europäische und insbesondere spanische Eroberer an, die Gold nach Europa brachten. Silber- und Goldminen wie diejenige in Potosí (Bolivien) oder Zacatecas (Mexiko) machten Spanien eine Zeit lang zur reichsten Macht Europas.

 Im 19. Jahrhundert lockten Goldvorkommen auf verschiedenen Kontinenten immer wiedergroße Scharen von Abenteurern an. Beispiele sind der kalifornische Goldrausch im Jahre 1849 und der Goldrausch am Klondike River in Alaska 1897. Auch in Australien und Südafrika kam es zum Goldrausch.

Ab 1871 wird in vielen Ländern der Goldstandard eingeführt, indem sie ihre Währungen an Gold binden. Um die weltwirtschaftliche Lage im Zuge des 2. Weltkriegs zu stabilisieren, binden 1944 mit dem Bretton-Woods-Abkommen auch die USA den US-Dollar an Gold. Der US-Dollar wird zudem Leitwährung in einem System fester Wechselkurse, das den internationalen Zahlungsverkehr absichern sollte. Anfang der 1970er Jahren wird der Goldstandard wieder aufgegeben.

Heute dient Gold als Sicherheitsanlage, Zentralbankreserve und Industrierohstoff. Der Goldwert ist seit 1971 von 35 US-Dollar/Unze auf über 3.000 US-Dollar/Unze (2025) gestiegen.

Verwendung

Fast die Hälfte des Golds wird von der Schmuckindustrie verwendet. Die Goldnachfrage ist in diesem Sektor vor allem in Asien und Nahost sehr stark und von kulturellen Gegebenheiten getrieben. In Indien hat Gold etwa eine große Bedeutung bei Hochzeiten.

Etwa 40 Prozent des Golds werden von Zentralbanken und andere Institutionen als Reserven angeschafft und von Privatanlegern in Form von Barren oder Münzen gekauft. Der größte industrielle Einsatz von Gold ist in der Elektro- und Elektronikindustrie, macht aber mit sechs Prozent nur einen sehr geringen Anteil aus.

Vorkommen, Abbau, Gewinnung

Gold kommt in der Natur meist in gediegenem Zustand vor und ist, außer mit Tellur, Selen und Wismut, chemisch nicht gebunden. Es ist in geringen Konzentrationen in allen magmatischen Gesteinen weit verbreitet. Der Goldanteil in der kontinentalen Erdkruste beträgt etwa 4 Gramm pro 1000 Tonnen Gestein.

Gold tritt häufig in Verbindung mit Kupfer- und Bleivorkommen auf. Obwohl die Goldmengen dabei oft extrem gering sind, kann es leicht als Nebenprodukt bei der Raffination dieser unedlen Metalle gewonnen werden.

Große Massen goldhaltigen Gesteins, die reich genug sind, um als Erze bezeichnet zu werden, sind ungewöhnlich. Man kennt zwei Arten von Lagerstätten mit nennenswerten Goldmengen: hydrothermale Adern, in denen es mit Quarz und Pyrit (Katzengold) verbunden ist, und Seifenlagerstätten, die durch Verwitterung goldhaltigen Gesteins entstehen.

Goldreiche Adern entstehen, wenn das Gold zusammen mit anderen Mineralien in einer wässrigen Lösung aus großer Tiefe an die Oberfläche befördert und später ausgefällt wird. In Gesteinen kommt Gold meist in Form unsichtbarer, verstreuter Körner vor, seltener als sichtbare Flocken und noch seltener als Massen oder Äderchen. In Kalifornien wurden Kristalle mit einem Durchmesser von etwa 2,5 cm oder mehr gefunden. In Australien stieß man auf Massen von bis zu 90 kg Gold.

China ist das größte Abbauland für Gold, gefolgt von Russland und Australien.
Die Schweiz ist das globale Zentrum für Goldhandel und dominiert die Goldraffination. Weitere wichtige Raffinationsstandorte sind Indien und Dubai

Das größte einzelne Goldbergwerk der Welt ist die Nevada Gold Mine in den USA. Die Mine wird als Joint Venture zwischen Barrick Gold und Newmont betrieben. 2024 produzierte die Mine 1,65 Millionen Feinunzen Gold, was umgerechnet 51 Tonnen entspricht.
Die Muruntau-Goldmine in Usbekistan, die dem staatlichen Unternehmen Navoi Mining and Metallurgy Combinat gehört, baut seit 1958 Gold ab. Zu den Top-3 gehört auch die Grasberg-Mine in Indonesien, in der Kupfer und Gold abgebaut wird. Es handelt sich um einen der größten Bergbaukomplexe der Welt und befindet sich im Hochland der Sudirman-Berge in der indonesischen Provinz Papua. Der staatliche Konzern Inalum hält mit 51 Prozent die Mehrheit, der US-Bergbaukonzern FreeportMcMoRan der Rest.

Nach China ist Indien der weltweit größte Verbraucher von Gold.

Jährlich werden etwa 3.300 Tonnen Gold produziert.

Substitution

Mit Goldlegierungen plattierte Basismetalle werden häufig verwendet, um Gold in Elektro- und Elektronikprodukten sowie in der Schmuckindustrie einzusparen. Viele dieser Produkte werden ständig überarbeitet, um hohe Gebrauchsstandards bei geringerem Goldgehalt zu gewährleisten.

Im Allgemeinen kann Gold durch Palladium, Platin und Silber ersetzt werden.