Pr • Ordnungszahl 59
Praseodym
Praseodym ist ein weiches, silberweißes paramagnetisches Metall, das zu den leichten Seltenen Erden gehört.
Seine Besonderheit ist die Fähigkeit, Licht in einem sehr spezifischen gelb-grünen Bereich des Spektrums zu absorbieren und zu streuen. Von dieser Eigenschaft rührt auch sein Name, der sich vom griechische Wort prásinos für „lauchgrün“ ableitet.
Dies macht es zu einem wichtigen Gelbfärbemittel und -filter in bestimmten Glas- und Keramiktypen.
1841 extrahierte Carl Gustav Mosander die seltene Erde Didym aus Lanthanoxid. 1874 bemerkte Per Teodor Cleve, dass es sich bei Didym eigentlich um zwei Elemente handelt. Im Jahr 1879 isolierte Lecoq de Boisbaudran Samarium aus Didym, das er aus dem Mineral Samarskit gewann. 1885 gelang es Carl Auer von Welsbach, Didym in Praseodym und Neodym zu trennen, die Salze mit verschiedenen Farben bilden.
Die wichtigsten Trägermineralien für Praseodym ist Bastnäsit, das die kommerziell wichtigste Quelle für die leichten Seltenen Erden ist.
Der dominierende Produzent ist China. Jedoch wird Bastnäsit auch in den USA in der Mountain-Pass-Mine abgebaut. Die Mount Weld-Mine des australischen Unternehmens Lynas Rare Earths ist eine der reichhaltigsten Lagerstätten der Welt. Lynas betreibt eine große Trennanlage in Malaysia und ist damit der wichtigste alternative Lieferant für getrennte Seltene Erden außerhalb Chinas.
Wie bei allen Lanthanoiden werden zuerst die Erze durch Flotation angereichert, danach die Metalle in entsprechende Halogenide umgewandelt und durch fraktionierte Kristallisation, Ionenaustausch oder Extraktion getrennt. Das Metall wird durch Schmelzflusselektrolyse oder Reduktion mit Calcium gewonnen.

Die wichtigste Anwendung von Praseodym ist seine Verwendung als gelbes Farbpigment in Keramik und Glas.
Diese Anwendung nutzt seine einzigartige optische Eigenschaft, Licht in einem spezifischen Wellenlängenbereich zu absorbieren und zu streuen, um eine intensive, beständige Farbe zu erzeugen.
Dabei wird Praseodymoxid wird Zirkondioxid beigemischt und bei hohen Temperaturen gebrannt. Es entsteht ein intensives, beständiges Gelb (Praseodym-Zirkon-Gelb), das weder unter Lichteinfall verblasst noch durch hohe Temperaturen beeinträchtigt wird.
Dieses Pigment wird vor allem für die Herstellung von hochwertigen gelben Keramikfliesen und künstlerischen Glasuren verwendet.
Da Praseodym oft nicht vollständig von Neodym getrennt wird, ist eine weitere hochwichtige Anwendung die Nutzung der Praseodym-Neodym-Mischung ("Didym") in Spezialglas. Didymium-Glas wird etwa für Schutzbrillen verwendet. Solche Brillen sind für Glasbläser und Schweißer unverzichtbar.
