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ISE-Zertifizierung

Das Institut für Seltene Erden und Metalle ist in einem Nischenmarkt tätig. Wir lagern, inspizieren, analysieren und bewerten Seltene Erden und Metalle. Wie in so vielen anderen Nischen gibt es auch in diesem Segment wenige und keine einheitlichen Normen. Daher hat es sich die ISE AG zur Aufgabe gemacht, eine einheitliche Zertifizierung für alle Seltenen Erden, Nebenmetalle, Basismetalle und Isotope zu schaffen und stetig weiterzuentwickeln. Diese Zertifizierung soll Verkäufern die Sicherheit geben zu wissen, was sie anbieten. Käufer, Banken und andere Finanzinstitute erhalten mit einer ISE-Zertifizierung punktgenaue Antworten auf die Fragen: wer, was, wieviel, wo, woher, wann und in welcher Qualität. Da wir in einem kleinen, sehr individuellen Segment beheimatet sind, gehen wir sowohl für den Verkäufer, den Käufer als auch den Wirtschaftsprüfer auf sehr individuelle Fragen ein und helfen mit Experten-Interviews. Dieses Wissen nehmen wir in unsere Standards mit auf, um zukünftig möglichst keine Fragen unbeantwortet zu lassen.

Die Bausteine einer ISE-Zertifizierung sind

Inspektion

Probenentnahme

Analyse

Bewertung

Depotschein

Besitzzertifikat

Die ISE-Inspektion

Es gibt zwei Arten von Inspektionen, die vom ISE durchgeführt werden. Wenn keine Packliste besteht, muss eine volle Inspektion durchgeführt werden. Hierbei wird jede Box geöffnet, jede(r) Flasche / Spule / Barren etc. nummeriert, gewogen und fotografiert. Die Daten werden in einer neu erstellten Tabelle festgehalten. Besteht bereits eine Packliste vom Kunden, so führt das ISE in der Regel eine „Cross- Inspection“ durch. Bei dieser günstigeren Alternative zur vollen Inspektion wählt der ISE-Inspektor nach dem Zufallsprinzip Box und Einheit aus, um deren Gewicht zu messen und dieses dann mit dem entsprechenden Wert in der Packliste zu vergleichen. Die Dokumentation wird genauso durchgeführt wie bei der vollen Inspektion. Der Inspektionsreport ist je nach Umfang der Ware ein 20- bis 100-seitiges Dokument, welches genaue Auskunft über die inneren und äusseren Zustände der Verpackung und der Ware gibt. Darin wird jede Einheit mit den gemachten Fotos und Zahlen aufgeführt und damit ein zuverlässiges Bild von deren Quantität vermittelt. Jede Einheit und jede Box werden während der Inspektion durchnummeriert und am Ende versiegelt.

 

Sample Taking

Die Probenentnahme

Beim Sample Taking werden folgende Fragen beantwortet: Wer hat wann, wo, welcher Norm folgend, wie, welche Probe entnommen. Das Sample Taking und das dazugehörige Sample Taking-Protokoll geben dem zukünftigen Inhaber oder dem Wirtschaftsprüfer der Ware die Gewissheit, dass die Probe aus genau derselben Charge entnommen wurde, die im Lager liegt und von der bereits ein Inspektionsreport erstellt wurde. Viele Waren sind spezifisch verpackt und sollten nicht von Laien geöffnet werden. So sind beispielsweise zahlreiche Nanopulver unter Schutzgas verpackt, damit die Pulver aufgrund ihrer enormen Oberfläche nicht oxidieren. Eines dieser Gase, die zur Verpackung verwendet werden, ist Argon. Argon ist aufgrund einer Dichte von 1,784 kg/m3 schwerer als Luft, daher verbleibt es in Flaschen, auch wenn diese geöffnet werden. Kippt man diese Flaschen jedoch, so entweicht das Gas und eine Oxidation kann angestossen werden. Es sollte daher immer ein ausgebildeter Inspektor die Probenentnahme durchführen. Das Sample Taking-Protokoll ist je nach Menge der Ware ein 8- bis 36-seitiges Protokoll und gibt genaue Informationen in Bild und Daten, aus welcher Box und welcher Einheit die Probe genommen wurde.

Die Analyse

Die Proben werden vom ISE-Inspektor per Kurier an das ISE-Labor gesendet. Homogene Metalle werden vom ISE mit einem von insgesamt drei GD/MS Einheiten getestet, Bodenproben in der Regel mit RFA und ICP-OES, nicht homogene Metalle und Isotope mit ICP-MS. Des Weiteren gibt es noch ein Rasterelektronenmikroskop mit einer maximal 25.000-fachen Vergrösserung. Die Labore sind zertifiziert gemäss DIN EN ISO 9001:2015; eine Akkreditierung gemäss DIN EN ISO 17025: ist in Vorbereitung. Die Chemiker, welche für das ISE arbeiten, sind Mitglied in der GDCh und der GDMB. Die Labore nehmen regelmässig an Ringversuchen von namhaften Instituten teil.

GD-MS Analyse

Die Bewertung

Das ISE programmiert seine Preisdatenbanken seit 2011. Es gibt zwei davon mit mittlerweile insgesamt mehr als 21.000 Preisen von verschiedenen Metallen und Metallprodukten , in verschiedenen Qualitäten und ab verschiedenen Lieferorten. Die eine Datenbank umfasst rund 900 Preise der puren Metalle und die zweite rund 20.000 Preise der Metallprodukte, die in Echtzeit abgebildet werden. Diese Datenbanken sind die Basis für alle ISE-Preise. Die ISE-Preisdatenbanken sind öffentlich im Internet zugänglich und können gegen eine Gebühr genutzt werden.

Die Preise der Metalle sind aus gutem Grund in zwei Datenbanken aufgeteilt. In der ISE-Datenbank 1 gibt es die Seltenen Erden, Nebenmetalle, Basismetalle, Stahl-Rohstoffe, Edelstahl-Metalle, Bandstahl, Ferrolegierungen und die feuerfesten Metalle. Alle diese Metalle sind reine Metalle, deren Preis nach Menge linear hochgerechnet werden kann. In der ISE-Datenbank 2 gibt es die Metallprodukte aus allen Metallen von Aluminium bis Zirconium. Dies sind synthetische Produkte und daher ist deren Preisverlaufskurve degressiv.

Bei der Preisfindung folgen wir den Regeln verschiedener Börsen. So besagt eine Faustregel, dass sich ein aussagekräftiger Preis nur aus dem Durchschnitt von mindestens sechs Preisindikationen innerhalb von drei Monaten ergeben könne. Die Problematik bei ultraengen Märkten wie er bei einigen Metallprodukten vorkommt ist jedoch, dass sich keine sechs Indikatoren für grössere Quantitäten innerhalb von drei Monaten finden lassen. Daher bieten wir unseren Kunden den Preis der kleinsten Einheit an. Dies ist in der Regel ein Gramm, ein Milligramm oder ein Meter, die nicht linear skaliert werden dürfen, da es sich um einen degressiven Preisverlauf handelt. Sollte dennoch der Preis einer gesamten Charge gewünscht werden, so bieten wir die Möglichkeit, ein Audit für Ihre individuellen Bedürfnisse zu erstellen.

Die Bewertungen des ISE sind global akzeptiert (ausser in Zypern). Mit den Verweisen auf Inspektion, Sample Taking, Analysen und Depotscheine ist eine Bewertung des ISE der Abschluss einer in sich runden Dokumentation ihrer Ware. Das ISE beantwortet Verifikationsabfragen der Dokumentation immer sehr zeitnah, da die Mitarbeiter von ISE wissen, dass deren Kunden sehr oft ein sportliches Timing bevorzugen. Fragen, die beim Adressaten bleiben, beantwortet das ISE sehr gerne im Auftrag ihrer Kunden.

Der Depotschein

Der Depotschein oder auch Safe Keeping Receipt (SKR) verbrieft ihre Ware, die wir in unserem Zollfreilager für Sie aufbewahren. Um die Ware eindeutig identifizieren zu können, nimmt der Depotschein Bezug auf den Inspektionsreport, das Sample Taking Protokoll, die Analyse(n) und die Bewertung. Der Depotschein-Inhaber muss nicht identisch sein mit dem Inhaber der Ware (UBO / Ultimate Beneficial Owner). Der Depotschein-Inhaber ist jedoch vom UBO ernannt worden, einen Verkauf der sich im Lager befindenden Ware oder eine ähnliche Transaktion damit abzuschliessen

Certificate of Ownership

Das Besitz-Zertifikat

Das Besitz-Zertifikat wird nur einmal - als Hardcopy - vom ISE ausgestellt und ist der ultimative Besitznachweis, welcher den UBO zertifiziert. Das Besitz-Zertifikat wird nur bei Verkauf der Ware vom ISE geändert.